Stadt Geislingen an der Steige

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Aufhausen – 861 erstmals urkundlich erwähnt und damit ältester Ortsteil der Stadt Geislingen an der Steige

Kurzer Streifzug durch die Geschichte von Aufhausen

Wie schon der Ortsname verrät, liegt die Gemeinde Aufhausen hoch über dem oberen Filstal am Rande des Albtraufs, dem Namen nach also die 'oben (auf der Alb) gelegenen Häuser' vom Filstal aus betrachtet.
Aus frühgeschichtlicher Zeit fand man in Aufhausen römische Mauerreste und allerlei Gegenstände aus Bronze, Eisen, Glas und Ton. Alemannische Spuren fanden sich in Reihengräbern, die sowohl auf Erd- als auch auf Feuerbestattung deuten.
Seine erste urkundliche Erwähnung findet Aufhausen im Stiftungsbrief des Klosters Wiesensteig aus dem Jahre 861, worin vom Stifter dem neugegründeten Kloster der Zehnte von "Ufhuson" als Ausstattung übergeben wird. In der Textübertragung der Urkunde heißt es:

'Des weiteren übergebe und übereigne ich [Ruodolf, der Stifter] dem heiligen Cyriakus unwiderruflich den gesamten Zehnten von Mulenhuson und auch noch von Tizzenbah, von Ufhuson und von Marchelingen.'

Der Ort gehörte im Hochmittelalter zur Herrschaft der Grafen von Helfenstein und kam mit dieser nach dem Tode der Herzogin Maria von Bosnien 1405 endgültig in den Besitz der Reichsstadt Ulm. Bis 1695 bildete Aufhausen ein ulmisches Amt, wurde dann dem Amt Überkingen zugeschlagen und gehörte 1753 zum Amt Nellingen.
In kirchlicher Hinsicht war Aufhausen ursprünglich eine Filiale von Deggingen. In die1353 erstmals erwähnte Kapelle zu Unserer lieben Frau stiftete 1393 Herzogin Maria von Bosnien, die ihren Alterssitz auf der nahe dem Ort gelegenen Burg Bühringen über Überkingen hatte, eine Kaplanei.
1531 wurde von Ulm die Reformation durchgeführt. In der 1584 baulich veränderten Kirche wurden Fresken freigelegt, die aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen.
Am 14. Juni 1616 wurde Anna Übelhör, des Jörgen Millers Witwe von Aufhausen, in Ulm wegen 'verdächtigen Hexenwerks und Zauberei' lebendig verbrannt.
Am 30. August 1801 fielen 63 Gebäude des Orts einer großen Brandkatastrophe zum Opfer.
Mit dem Reichsdeputationshauptschluß und nach der Mediatisierung der Reichsstädte kam Aufhausen zusammen mit Geislingen 1803 an Bayern und 1810 an Württemberg.
In der Oberamtsbeschreibung von 1842 steht über die Gemeinde: 'Der weitläufig angelegte neugebaute Ort zählt 67 Wohn- und 31 Nebengebäude, welche meist einstockig und mit Stroh gedeckt sind; die Lage ist hoch und gesund. Die Einwohner sind ziemlich wohlhabend und nähren sich vom Ackerbau; es gibt hier auch einige Weber.'
1881 wurde Aufhausen an die Albwasserversorgung angeschlossen.
Bis 1938 gehörte die Gemeinde Aufhausen zum Oberamt Geislingen und danach als eigenständige Gemeinde bis 1974 zum Kreis Göppingen.
1966 wurde auf der hochgelegenen Flur Duchstetten das heutige Wahrzeichen des Orts, der 148 Meter hohe Polizeifunkturm, eingeweiht.
Die Gemeinde ist zu Beginn der 1970er Jahre in das Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit geraten, als südlich des Orts eine Höhle mit gut erhaltenen Resten eiszeitlicher Tiere (Mammut, Nashorn, Wisent, Riesenhirsch, Rentier, Wildpferd, Löwe, Hyäne, Eisfuchs, Schneehase, Vögel, Nagetiere) entdeckt wurde. Die Aufhausener Höhle ist ein äußerst eindrucksvolles Beispiel dafür, wie es durch die Verkarstungsvorgänge der Alb zur Entstehung und Erhaltung vorzeitlicher Tierfriedhöfe gekommen ist. Die diluvialen Tierknochenfunde aus der Höhle sind nach wie vor von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung.
Seit dem 1. Januar 1975 ist der Ort in die Stadt Geislingen an der Steige eingegliedert. Doch hat es die Gemeinde verstanden, seither ihre eigenständige dörfliche Identität zu bewahren. Heute leben in Aufhausen über 900 Einwohner.

Weitere Informationen

Kontakt:

Orstvorsteher Ludwig Kraus
Fon: 07334 4396