Die rechtlichen Bindungen der Gemeinde Türkheim an Ulm begannen, als die Grafen von Helfenstein aus wirtschaftlichen und finanziellen Gründen gezwungen waren, ihre gesamte Herrschaft mit Geislingen und den umliegenden Orten im Jahre 1396 an die freie Reichsstadt Ulm zu verkaufen.
Unter ulmischer Oberhoheit war Türkheim anfangs selbst Sitz eines Amtmanns; später wurde die Gemeinde dem Amt Nellingen zugeordnet. Als die Ulmer Reichsstadtherrschaft 1803 ihr Ende fand, fielen Türkheim und Wittingen mit dem ganzen Reichsstadtgebiet an Bayern, das es 1810 an das Königreich Württemberg abtrat. Verwaltungsmäßig kamen die Orte zum Oberamt Geislingen, bis auch dieses der Kreisreform von 1938 zum Opfer fiel und zugunsten der Landkreise Ulm und Göppingen aufgelöst wurde. Türkheim und Wittingen kamen damals zum Landkreis Ulm.
Die Kirche von Türkheim ist bereits im Jahre 1353 urkundlich erwähnt. Sie war dem hl. Vitus geweiht. Diese Kirche wurde 1616 wegen Baufälligkeit umgebaut und gleichzeitig erweitert, Im Jahre 1771 aber gänzlich abgebrochen und durch den katholischen Gmünder Baumeister Johann Michael Keller in der heutigen Form neu erbaut.
Die Gemeinde Türkheim wurde in der Geschichte mehrmals durch schwere Brandkatastrophen heimgesucht. Dem großen Brand von 1736 fielen drei Viertel aller Gebäude zum Opfer. Beim Brand von 1844 wurden 5 Gebäude, beim Brand von 1871 sogar 42 Häuser vernichtet. Begünstigt wurden diese Feuersbrünste früher durch die leicht entflammbaren Strohdächer und die große Wasserarmut, unter der die Dörfer auf der Alb ständig zu leiden hatten.
Unter der Regierung des württembergischen Königs Karl (1864 – 1891) wurde in Württemberg allgemein, insbesondere aber auf der Alb, mit dem Bau zentraler Wasserversorgung begonnen. So konnte auch die Gemeinde Türkheim im Jahre 1881 an die Albwasserversorgung angeschlossen werden.
Der Sog des mit der Industrialisierung aufblühenden wirtschaftlichen Lebens der Stadt Geislingen erfasste sehr bald auch die Gemeinde Türkheim und trug zur Veränderung ihres ursprünglich rein landwirtschaftlichen Wesens bei. Viele Türkheimer Einwohner fanden Arbeit in den Geislinger Betrieben. Um den Bedürfnissen des mit der Industrialisierung stärker werdenden Personen- und Güterverkehrs Rechnung zu tragen, wurde im Jahre 1871 die Neue Türkheimer Steige erbaut. Am 1. Januar 1971 wurde Türkheim in die Stadt Geislingen an der Steige eingegliedert.