Am Samstag, 27. April 2024, erwacht das Museum im Alten Bau aus dem Winterschlaf! „In den kalten Monaten wurde nur die beheizte Galerie im Erdgeschoss für Kunstausstellungen genutzt und in der Weihnachtausstellung das Jubiläum des Museums im Alten Bau gefeiert. Nun sind auch die Ausstellungen in den oberen Etagen wieder zugänglich“, sagt Museumsleiter Philipp Lintner.
Ab dem 27. April können Interessierte jeweils von Dienstag bis Sonntag von 15.00 bis 17.00 Uhr neben Objekten zur Stadtgeschichte, den Geislinger Elfenbeinschnitzern oder der Burg Helfenstein die vielseitigen Ausstellungswelten des Alten Baus entdeckt werden. Von prachtvollen Schmuckstücken des Südwestdeutschen Schatztruhenmuseums, über das 26 Meter lange Modell der Geislinger Steige bis zur Vielfalt in der „Vogelwelt“ - für jede Generation ist etwas dabei!
Blick in die Dauerausstellung
Anlässlich der Museumsöffnung wird am 27. April um 17.00 Uhr zudem die neue Sonderausstellung „Überraschend. Organisch. Archäologische Funde aus Holz, Leder, Bein und Geweih im Landkreis Göppingen“ der Kreisarchäologie Göppingen im dritten Obergeschoß des Alten Baus eröffnet.
Das Magazin der Kreisarchäologie beherbergt tausende Fundobjekte, bestehend aus den unterschiedlichsten Materialien und aus allen Epochen der Menschheitsgeschichte. Zumeist recht gut erhalten sind Gegenstände aus Stein, gebrannte Tonware und zumeist auch die aus Metall hergestellten Objekte. Ganz anders sieht es jedoch mit Produkten aus vergänglichen organischen Materialien aus. Hier bedarf es außergewöhnlicher Erhaltungsbedingungen im Boden und letzten Endes natürlich des Glücks der Ausgräber. Die Devise lautet: zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
Dies ist der Kreisarchäologie in den letzten Jahren bei baustellenbegleitenden Ausgrabungen sogar mehrfach gelungen. Vor allem im Rahmen stadtkernarchäologischer Untersuchungen in Göppingen und Geislingen konnten aus Feuchtbodenschichten, Brunnen und Latrinen unglaublich gut erhaltenen Fundobjekte aus Holz, Leder, Bein und Knochen geborgen werden. Zu den Besonderheiten zählt das älteste Wagenrad des Landkreises aus dem 15. Jahrhundert. Eindrücklich sind Lederschuhe unterschiedlichster Form, die sich in einem Brunnen des 15. Jahrhunderts in Göppingen fanden.
Die spätmittelalterliche Ernährungswelt beleuchten vielfältige Relikte aus den mittelalterlichen Küchen in Geislingen und Göppingen wie verkohltes Getreide, Nüsse, Obstkerne, Eierschalen, sowie Tierknochen von der Hiltenburg bei Bad Ditzenbach. Einblick in einen der wichtigsten Wirtschaftszweige des Mittelalters und der Neuzeit in Geislingen bieten Abfälle und Produkte von Beindrechslerwerkstätten. Ebenso sind Funde von Burg Aichelberg und aus Uhingen zu sehen.
Diese außergewöhnlichen Funde werden im Rahmen der Sonderausstellung bis Ende Oktober im Alten Bau (Di – So, 14.00 bis 17.00 Uhr) der Öffentlichkeit präsentiert. Termine für öffentliche Führungen werden rechtzeitig über die Presse und auf der Museumshomepage (www.stadtmuseum-geislingen.de) bekannt gegeben.
Weitere Infos: www.stadtmuseum-geislingen.de und www.kgv-geislingen.de
Die Stadt Geislingen und der Kunst- und Geschichtsverein freuen sich auf Ihren Besuch!