Der Alte Zoll wurde um 1495 von den Ulmern erbaut, ist also nicht das ursprünglich erste Zollhaus in Geislingen. Wahrscheinlich wurde er aber an der Stelle eines früheren von den Helfensteiner Grafen erstellten Zollgebäudes errichtet. Das Gebäude stellt ein besonders eindrucksvolles Zeugnis mittelalterlicher Holzbaukunst dar.
Das siebenstöckige Gebäude zeichnet sich durch eine schmuckvolle Giebelfassade aus und durch die aufwändigen Verblattungen in Form von Eichenlaub wird der repräsentative Charakter des Gebäudes unterstrichen.
Im Erdgeschoss befand sich einst die Zollstation, darüber wohnte der Zöllner mit seiner Familie und Gehilfen. Die oberen Stockwerke stellten Warenlager und Fruchtkasten für die Zehnten und Gülten.
Eine nette Erinnerung verbindet den "Alten Zoll" auch mit dem Dichter Schubart, der von 1763 bis 1769 in Geislingen als Organist und Präzeptor tätig war. In diesem Gebäude wohnte nämlich zu dieser Zeit Oberzoller Bühler, dessen Tochter Helene Schubarts Gemahlin wurde.