Angela Kröner
Monika Zeisler ist eine Persönlichkeit, die das soziale Klima in Geislingen stark mitgeprägt hat. Eine Teamworkerin, aber auch eine sehr beharrliche Einzelkämpferin. Ihr geht es nicht um persönliches Ansehen, sondern um das Wohl der Menschen und die Sache. Für ihre soziale Leistung und das damit verbundene umfangreiche ehrenamtliche Engagement überreichte ihr Oberbürgermeister Frank Dehmer im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande. „Monika Zeisler hat sich auf beispielhafte Art und Weise im sozialen Bereich für die Stadt Geislingen eingesetzt“, so das Stadtoberhaupt. Daher gelte für diesen Einsatz und diese Leistung hoher Respekt und Hochachtung.
Die frisch gebackene Ordensträgerin: Monika Zeisler mit ihrem Ehemann Günter Martinetz
In seiner Laudatio betonte Prof. Dr. Werner Ziegler, dass Monika Zeisler seit dem Jahr 1990 in vielfältigen Bereichen innerhalb der Stadt Geislingen ehrenamtlich aktiv gewesen war und noch immer ist. „Ihr außerordentliches Engagement prägte und prägt das soziale Miteinander von vielen Menschen in Geislingen: So war sie von 1990 – 1993 im Bereich „Rechtliche Betreuungen auf Ehrenamtsbasis“ aktiv. Dabei begleitete sie Menschen, die nicht mehr geschäftsfähig waren, in ihrem Alltag, organisierte deren finanzielle Situation und war auch für persönliche Anliegen jederzeit ansprechbar.“
Von 1994-1996 engagierte sich Monika Zeisler im Projekt „EUROBES“, einem Projekt der EU, das Menschen im dritten Lebensalter aus Schottland, Katalonien, Polen und Deutschland in einen Austausch bezüglich der Gestaltung des Älterwerdens gebracht hat. In der „Initiative Bürgerengagement“ war als Modellvorhaben vorgesehen, dass ein generationsübergreifendes Projekt von älteren und jugendlichen Arbeitslosen angestrebt und umgesetzt wird. Von 1997-1999 wurde Monika Zeisler zur 1. Vorsitzenden der Initiative Bürgerengagement gewählt. Dieser Verein hatte sich auch die Zusammenführung und Vernetzung des Bürgerschaftlichen Engagements zur Aufgabe gesetzt. Ein weiteres Ziel war die Erhaltung der Fahrradrecyclingwerkstatt, die durch Gelder des ESF, des Arbeitsamtes und durch Spenden finanziert werden musste. In den Jahren 2000 bis 2003 unterstützte Frau Zeisler die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderungs GmbH in der Außenstelle Geislingen einmal wöchentlich ganztags in der Vermittlung von Langzeitarbeitslosen und Sozialhilfeempfängern. Mit unendlicher Geduld, aber auch mit großem Nachdruck blieb Monika Zeisler an den Betroffenen dran und konnte so manchen Erfolg verbuchen. Von 2005 -2007 wirkte Monika Zeisler als ehrenamtliche Projektinitiatorin im Modellprojekt „Pflegebegleiter“, einem Projekt des paritätischen Bildungswerks mit. Monika Zeisler ließ sich in mehreren Modulen nach einem Train-the-Trainer-Verfahren ausbilden, um dann wiederum in Geislingen Ehrenamtliche für ihre Aufgabe als Pflegebegleiter zu schulen. Anschließend koordinierte sie gemeinsam mit einer hauptamtlichen Kraft die Einsätze der ausgebildeten Pflegebegleiter in Geislingen.
Ab dem Jahr 2006 bis 2014 war Monika Zeisler als Vorstandsmitglied in der Geislinger Bürgerstiftung „Bürger für Bürger“ tätig und konnte über so manchen Projektantrag von Gruppen und sozialen Institutionen mitentscheiden. Seit der Gründung im Jahr 2003 war sie aktives Mitglied im Stadtseniorenrat Geislingen e.V. (StSRG). Der StSRG ist Geislingens „Sprachrohr der Älteren“ und verfolgt das Ziel, die Lebenssituation der Bürgerinnen und Bürger in der Stadt zu verbessern. Monika Zeisler war die Verfolgung dieser Ziele immer ein Herzensanliegen. Im Jahr 2009 wurde sie zur 1. Vorsitzenden des mittlerweile über 240 Mitglieder umfassenden Vereins gewählt( was sie bis Februar 2015 ausübte). Seit dem Jahr 2010 gibt es, auf Initiative von Monika Zeisler hin, in Geislingen jährlich ein 3-tägiges-Bildungsangebot für Ältere: die „Hochschule 50+“. In Kooperation mit der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt in Geislingen (HfWU) studieren in diesen Tagen ältere Bürgerinnen und Bürger in den Räumen der HfWU. Frau Zeisler zeichnete sich hier auch verantwortlich für die gesamte Planung der Seniorenhochschule: für die Auswahl der Themen, sowie der namhaften Dozenten (auf Hochschulniveau), die Sponsorensuche, den Programmablauf, die Werbung und die Durchführung. Ein weiteres aktuelles Projekt, das Frau Zeisler und dem Stadtseniorenrat sehr am Herzen lag, war die Initiierung eines Mehrgenerationenwohnhauses in Geislingen – der Spatensticht fand erst vor wenigen Tagen statt.
Nach der offiziellen Überreichung des Bundesverdienstkreuzes durch Oberbürgermeister Frank Dehmer unterstrichen die rund 80 geladenen Gäste – Familie, Freunde, Vertreter aus Wirtschaft, Vereinen, Kirchen, Kultur und Politik, ihre Hochachtung durch anhaltenden Beifall. Auch Wolfgang Kehrer als Vorsitzender des Stadtseniorenrats Geislingen, brachte in seinem Grußwort, auch im Namen der Mitglieder des StSRG, seine große Wertschätzung für Monika Zeisler zum Ausdruck.
Dem offiziellen Teil der Veranstaltung im wunderschön geschmückten Schubartsaal, der von Michael Menzel (Gitarre) sowie von Eva-Salome Grebe (Harfe) niveauvoll musikalisch umrahmt wurde, schloss sich ein Imbiss an.