Zwischen Kolpingweg und Wiesensteiger Straße werden derzeit umfassende Maßnahmen zur Hangsicherung durchgeführt. Das ist erforderlich, nachdem ein Hangrutsch im Bereich des unteren Kolpingwegs infolge des Starkregens Anfang Juni 2024 erhebliche Schäden verursacht hatte. Aus Sicherheitsgründen mussten damals Teile der Straße gesperrt und mehrere Wohneinheiten vorsorglich evakuiert werden. „Unser Ziel ist es, den Hang dauerhaft zu sichern, damit die Anwohnerinnen und Anwohner wieder zurück in ihre Häuser können und dort sicher leben“, betont Oberbürgermeister Ignazio Ceffalia.
So entsteht eine Erdbeton-Stützscheibe: Ein Bagger vermischt das Wasser-Zement-Gemisch mit Erde.
Da der Hang sehr steil ist, wurde zunächst eine Baustraße angelegt, um die Zufahrt für Baufahrzeuge von der Wiesensteiger Straße auf das Gelände oberhalb der vier betroffenen Häuser zu ermöglichen. „Glücklicherweise konnten wir hierfür ein benachbartes, unbebautes Grundstück nutzen“, erläutert Marco Pilenza vom Tiefbauamt der Stadtverwaltung.
Derzeit werden oberhalb der Gebäude 13 Erdbeton-Stützscheiben im Hang eingebracht. Diese stabilisieren das Erdreich und bilden die Grundlage für alle weiteren Arbeiten.
Marco Pilenza erklärt das Verfahren: „Ein Bagger hebt zunächst ein rund fünf Meter tiefes Loch aus. Etwa 75 Kubikmeter Erde werden dabei pro Stützscheibe bewegt. Anschließend wird lagenweise ein Wasser-Zement-Gemisch mit der ausgehobenen Erde im Loch vermischt. Dadurch entsteht eine stabile Stützscheibe, die sich mit dem Felsen verzahnt. So kann sich der Hang nicht mehr bewegen.“
Für die Herstellung des Wasser-Zement-Gemischs sind eine spezielle Maschine und ein Silo erforderlich, die derzeit auf der Wiesensteiger Straße stehen. Aus diesem Grund regelt eine Baustellenampel den Verkehr. „Wir versuchen, die Einschränkungen für alle Verkehrsteilnehmenden so gering wie möglich zu halten“, betont Pilenza.
Voraussichtlich zum Jahresende: Rückkehr in die Häuser
Voraussichtlich zum Jahresende werden alle Erdbeton-Stützscheiben fertiggestellt sein. Danach können die Nutzungsuntersagungen für die betroffenen Gebäude aufgehoben werden. „Wir liegen aktuell sehr gut im Zeitplan“, sagt Marco Pilenza.
Anschließend wird das Entwässerungssystem angepasst, um die Gebäude noch besser zu schützen: „Das Regenwasser wird künftig gezielt abgeleitet“, erklärt der Tiefbau-Experte.
Sanierung des Kolpingwegs ab Frühjahr 2026
Nach Abschluss der Hangsicherungsarbeiten folgt die Sanierung des unteren Kolpingwegs. Diese Maßnahme ist für Frühjahr 2026 vorgesehen. Auch hier werden zur Stabilisierung des rund
90 Meter langen Teilstücks Erdbeton-Stützscheiben eingebracht und Entwässerungsmaßnahmen umgesetzt, bevor die Fahrbahn erneuert wird.
Bei der Bürger-Infoveranstaltung im September fragte eine Anwohnerin, ob ein provisorischer Fußweg vom Kolpingweg 27 hinunter zur Wiesensteiger Straße eingerichtet werden könne. Die Stadtverwaltung hat diesen Vorschlag geprüft, musste ihn jedoch aus Sicherheitsgründen ablehnen: Das Gelände ist an dieser Stelle sehr steil und insbesondere im Winter gefährlich. „Wir bitten um Verständnis, dass ein solcher Weg derzeit nicht realisierbar ist“, sagt Marco Pilenza.
Dauerhafte Überwachung des Hangs
Auch nach Abschluss der Sicherungsmaßnahmen bleibt der Hang unter Beobachtung. Die bestehenden 20 Messpunkte, die Bewegungen, Verschiebungen und den Wassergehalt im Boden erfassen, bleiben weiterhin aktiv „Wir gehen derzeit nicht davon aus, dass es zu weiteren Hangbewegungen kommt, möchten den Bereich aber auch künftig engmaschig überwachen“, erklärt Pilenza.
Die Stadtverwaltung bedankt sich bei den Anwohnerinnen und Anwohnern sowie allen Verkehrsteilnehmenden für ihr Verständnis und ihre Geduld während der Bauarbeiten.